In den Siebziger Jahren
Am 30. November begannen damals die Sommerferien in Buenos Aires, und wir
zogen dann für drei Monate zu den Großeltern nach Villa Gesell.
Vor Weihnachten ging die ganze Familie mit einem Beil
bewaffnet und begleitet von Hund und Pferd, die ja nicht angebunden waren, in
die Dünen.
Dort wurde ein Kasuarinen-Ast nach vielem Begutachten ausgemacht, denn
man wollte ja dem Baum nicht schaden. Meistens war er sehr mickerig, aber voller
Freude wurde der meist ziemlich windschiefe Ast dann geschmückt.
Und so standen wir dann mit den Großeltern vor unserem
Schmuckstück und begannen das Lied: „Stille Nacht“.
Ich werde bis heute immer sehr wehmütig, wenn ich das
Weihnachtslied höre und Oma weinte stets ein paar Tränchen.
Unserem Schäferhund
Rocky kam das aber sehr beunruhigend vor.
Und so geschah jedes Jahr dasselbe: Rocky suchte sich immer
unsere Oma aus, fuhr mit seiner kalten Nase unter ihren Rock, gab ihr einen Schubs und Oma landete im
Weihnachtsbaum.
Heute sind die Großeltern nicht mehr da, aber wenn das Lied „Stille
Nacht“ zu Weihnachten erklingt, müssen
Ane und ich immer schmunzeln.
Weihnachten in Villa Gesell bleibt für immer so in unserem Gedächtnis.
Ruth P.
Zeichnung: Gerda S.
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