in Villa Gesell war
viele, viele Jahre später.
Vorher hieß es bei uns: "Solange die Oma lebt feiern wir
mit der Oma in Buenos Aires" und dies <wir feiern mit der Oma> sah so aus:
In den 10 Jahren, die ich mit meiner Mutter zusammen lebte,
hatte jeder eine Ausrede, um zu verschiedenen Zeiten anzutanzen. Es fing
nachmittags am 24. an: Der eine hatte ein kleines Ferkel für den Ofen, der
andere kam am 25. morgens, der nächste war, ich weiß nicht wo… Kinderbescherung
war dann vor dem Abendessen und so ging
es weiter, für mich eben keine richtige Weihnachstimmung...
Als die Oma nicht mehr da war, sagte ich: Ich feiere
Weihnachten in Villa Gesell und so, wie ich es gerne möchte.
Pustekuchen!
Auf einmal war kein Ferkel mehr im Ofen, und alle wollten
Weihnachten in Villa Gesell verbringen. Also organisierte ich ein Familienfest
dort. Der Weihnachtsbaum stand geschmückt da, die Geschenke für die Kinder
waren auch schon schön eingepackt und versteckt, das Abendessen für 9 Uhr angesagt…
Doch schon am frühen Nachmittag schneiten auf einmal der
Bruder von Helgas Mann mit seiner Familie und ein Freund von ihm, auch mit Familie, unangemeldet herein und auch
meine Brüder…
Alles war im Eimer, es wimmelte nur so von eigenen und unbekannten
Kindern. Ich war verzweifelt. Also zog Junior, Helgas Mann, mit dem Zelt und seinem Bruder plus Anhang
runter zum Asado-Platz. Jetzt war wieder
etwas mehr Platz im Haus, doch nichts war mehr, wie ich es mir vorgestellt
hatte. Die Weihnachtsstimmung…hin!
Nur Enkel
Kristian, der damals noch in den Kindergarten ging, rettete uns mit seinem “Oh Tannebaum, oh
Tannenbaum!” singen!
Jetzt nach vielen Jahren, habe ich eine andere Perspektive.
Meine Brüder kamen, um mir eine Freude zu bereiten, auch lag eine
Dankeserkärung darin. Heidis wunderschöne kalte Platte, die gebratenen Hühnchen
und die leckeren „Chipas“ (kleines Käsegebäck) haben, wie vorgesehen, allen
prächtig geschmeckt.
Noch einige Weihnachtsfeiern haben wir seitdem im Familienkreis in Villa Gesell erlebt.
Sogar Luba, meine Hündin, kam vor 16 Jahren als Weihnachtsgeschenk zu uns.
Kristian hat uns weiterhin mit seinem, im Kindergarten erlernten “Oh Tannenbaum,
oh Tannenbaum” erfreut. Er hat uns auch viele Jahre vorgespielt oder doch gezweifelt???,
dass es einen Weihnachtsmann gibt… denn er ging jedes Jahr spontan an den
Strand, um zu sehen ob er den Weihnachtsmann sieht…
Inge W.
Zeichnung: Gerda S.