Um 1960
Sie kam als 14-jähriges Mädchenaus dem Chaco,
(Nordargentinien), zu uns, Helga, meine jüngste Tochter war noch ein
Baby, und sie hat uns dann jahrelang
begleitet.
Elvira konnte Regentage in Festtage verwandeln. Es begann
oft mit einem Spaziergang im Regen mit
den Kindern ins Dorf, um Fett zum Backen zu kaufen. Dann wurden die „tortas
fritas” (kleines Gebäck) zubereitet und frittiert. Alle durften dabei
helfen. Die „ tortas fritas“ wurden dann
noch gezuckert, Honig gab es auch noch, und dazu wurde Mate (Mate-Tee) getrunken. Ein Fest für alle.
Zum Abendessen sahen wir mit den Kindern vor dem Fenster die Frösche. Sie holten sich
die Mücken die sich im Lichtschein ansammelten. Auch hiermit konnte Elvira die
Kinder aufheitern, sie gab den Fröschen Namen und jeden Abend erzählte sie neue
Froschgeschichten.
Von einer sehr feinen Touristin besaßen wir einen koketten rosa Sonnenschirm mit Rüschen,
ganz vornehm. Niemand hatte bisher dieses elegante Ding
benutzt. Da Elvira die einzige war, die
nicht braun werden wollte, spazierte sie mit dem Sonnenschirm an den Strand, wenn sie uns mittags zum Essen holte. Das sah sehr komisch aus, und ihr „Komm ess!”
klingt mir heute noch in den Ohren.
Sie gehörte zur Familie, beendete dann auch die
Grundschule und ich konnte es einrichten, dass sie Abendkurse besuchte und
weiterlernte.
Inge W.
Zeichnung: Gerda S.
Gerda, einmalig deine Elvira mit dem Sonnenschirm! So sah sie aus, nur die rosa Farbe fehlt noch! ;)
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