Als mein Mann
im Jahre 1964 bei einem der ersten Bauten in Cariló als Installateur arbeitete,
musste er, da es noch keine Straße nach Cariló gab, mit dem Jeep von Villa
Gesell aus etwa 12 km am Strand entlang fahren.
Eines Tages brachte
er etwas Schwarzes, Zappeliges im Sack mit nach Hause. Welch ein Erstaunen – es
war ein Pinguin! Das arme Tier war im Meer in eine Öllache geraten und vollkommen
mit schwarzem Öl vollgeschmiert. Was tun? Wir wuschen ihn mit Fettlösemittel
und waren immer wieder von neuem überrascht, welche Zeichnung im Gefieder
zutage trat. Es war ja Winterzeit und das arme Tier, total erschöpft, zitterte
furchtbar. In der Stube brannte der Kamin und wir setzten das Häufchen Unglück
davor, wo es bald anfing, sich zu putzen und wohl zu fühlen.
Aber fressen musste
der Pinguin schließlich auch.
Naheliegend war, Fisch zu füttern, den wir damals aber nicht immer bekamen und den wollte
er gar nicht mal. Wir gingen dazu über, Rinderherz zu füttern, das gab es immer.
Aber mit dem Fressen ging das nicht so einfach, denn Pinguine schnappen sich ja
schwimmend ihre Fische und so mussten wir dem hungrigen Patienten die
Fleischstückchen in den Schnabel stopfen, die er dann auch gierig verschlang.
Langsam lernte er
auch, alleine zu fressen. Wir benutzten ein blaues Plastikeimerchen von den
Kindern als Futternapf und das hatte zur Folge, dass unser Pinguin nicht nur
auf den Eimer scharf war, sondern auch ein blaues Plastikauto traktierte und
nach den blauen Zopfschleifen unseres Töchterchens schnappen wollte.
Nach etwa drei
Wochen hatte sich das Tierchen erholt und mit Hilfe seiner Fettdrüse das
Gefieder wieder gut eingefettet.
Schweren Herzens,
aber das Beste für unseren Pinguin wollend, brachten wir ihn zum Strand, wo er
schnurstracks zum Meer lief, in die Wellen eintauchte und bald unseren Blicken entschwand.
Wir retteten in den
folgenden Jahren noch vielen Pinguinen, auch anderer Arten, auf diese Weise das
Leben und hatten so manches nette Erlebnis dabei.
Dietlinde T.
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