Donnerstag, 30. Mai 2013

38. Almejas (Muscheln)


Almejas ( Mesodesma mactroides ) fanden wir damals am Strand in Villa Gesell immer und zu jeder Zeit. Es gab unglaublich viele.

Nahe am Wasser, im nassen Sand brauchten wir nur auf die kleinen Luftlöcher zu achten und dort etwas nachzugraben, dann hatten wir die „almeja“ schon in der Hand. Oder wir warteten, bis sich eine aufgelaufene flache Welle zurückzog, dann konnten wir sie auch ohne zu graben einsammeln. Dabei musste man aber sehr schnell sein.

Viele Leute zogen  mit Eimern voller Muscheln nach Hause, um dort die leckeren Zungen aus den Schalen zu holen. Der Abfall roch dann oft noch lange und penetrant in den Müllkästen.

Das ersparten wir uns. Wir saßen gemütlich in Badeanzügen am Strand, ganz nah am Wasser, öffneten mit den Fingernägeln die Schalen und sammelten die Zungen in kleineren Behältern. Den Fingernägeln merkte man die Prozedur allerdings sehr bald an und auch wir selber sahen dabei immer ziemlich unappetitlich aus, denn die Muscheln spritzten bei jeder Öffnung einen Strahl nassen Dreck in die Gegend. Aber das brachten wir dann mit einem letzten Bad im Meer wieder in Ordnung.

Und was machten wir mit der Ausbeute?

Unsere Freundin Sigi aß am Strand die Zungen gern direkt aus der Schale, wie Austern. Die meisten von uns mochten das allerdings nicht, aber unsere Rezepte waren vielfältig:. Reis mit reichlich „almejas“ in Knoblauchsoße war sehr beliebt, oder eingelegt in Essig und Öl. Immer schmeckten sie wunderbar.

Doch das war einmal! Schade!

Der wachsende Tourismus, die vielen Fahrzeuge am Strand, das Abtragen von Bausand und sicher auch der übermäßige Muschelfang haben diese Lebewesen jetzt auf 10% der ehemaligen Population schrumpfen lassen.
Heute ist der Muschelfang an der argentinischen Küste verboten.


Auch wir haben wohl unseren kleinen Teil dazu beigetragen!






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