Almejas ( Mesodesma mactroides ) fanden wir damals am Strand in Villa Gesell immer
und zu jeder Zeit. Es gab unglaublich viele.
Nahe am Wasser, im
nassen Sand brauchten wir nur auf die kleinen Luftlöcher zu achten und dort etwas
nachzugraben, dann hatten wir die „almeja“ schon in der Hand. Oder wir warteten,
bis sich eine aufgelaufene flache Welle zurückzog, dann konnten wir sie auch
ohne zu graben einsammeln. Dabei musste man aber sehr schnell sein.
Viele Leute zogen mit Eimern voller Muscheln nach Hause, um dort die leckeren Zungen aus den
Schalen zu holen. Der Abfall roch dann oft noch lange und penetrant in den
Müllkästen.
Das ersparten wir uns.
Wir saßen gemütlich in Badeanzügen am Strand, ganz nah am Wasser, öffneten mit
den Fingernägeln die Schalen und sammelten die Zungen in kleineren Behältern. Den
Fingernägeln merkte man die Prozedur allerdings sehr bald an und auch wir
selber sahen dabei immer ziemlich unappetitlich aus, denn die Muscheln
spritzten bei jeder Öffnung einen Strahl nassen Dreck in die Gegend. Aber das
brachten wir dann mit einem letzten Bad im Meer wieder in Ordnung.
Und was machten wir
mit der Ausbeute?
Unsere Freundin Sigi
aß am Strand die Zungen gern direkt aus der Schale, wie Austern. Die meisten von
uns mochten das allerdings nicht, aber unsere Rezepte waren vielfältig:. Reis
mit reichlich „almejas“ in Knoblauchsoße war sehr beliebt, oder eingelegt in
Essig und Öl. Immer schmeckten sie wunderbar.
Doch das war einmal! Schade!
Der wachsende
Tourismus, die vielen Fahrzeuge am Strand, das Abtragen von Bausand und sicher
auch der übermäßige Muschelfang haben diese Lebewesen jetzt auf 10% der
ehemaligen Population schrumpfen lassen.
Heute ist der
Muschelfang an der argentinischen Küste verboten.
Auch wir haben wohl
unseren kleinen Teil dazu beigetragen!


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