Mitte der 60er Jahre fuhr ich jedes Wochenende allein oder mit Freunden
nach Villa Gesell, weil sich meine Eltern damals dauerhaft dort niedergelassen
hatten.
Wie kam man in diesen kleinen Ort, weit hinter den Dünen am Meer?
„Con el Antón“ (Mit dem Antón!) Das war die
damals einzige Busverbindung.
Am Freitag, nach dem Dienst, traf ich ihn im
Zentrum von Buenos Aires und wir machten uns gemeinsam auf die Fahrt. Diese
dauerte ca. 7-8 Stunden, immer abhängig von den Straßenverhältnissen.
Ich verließ mich ganz auf ihn und schlief
ruhig an seine Wand gelehnt die langen Stunden.. Zwischendurch gab es
irgendwann mal eine „Pipi-Pause“ und ganz wenig Zeit für einen heißen „Café con
leche y Medialunas“ (Milchkaffee und Hörnchen).
Die erste Haltestelle in Villa Gesell war
die „Entrada del Pinar“, (der Eingang zum Wäldchen). Wo heute das Geschäft
„Giudice“ ist, dort fing der Ort an.
Um seine Ankunft anzuzeigen, machte Anton
erst einmal richtig Lärm, d.h. er hupte laut, damit auch alle wussten, dass er
angekommen war.
Diese Tour wiederholte sich am Sonntagabend,
wenn wir die Villa in umgekehrter Richtung verließen.
Und ganz besonders ist mir in Erinnerung
geblieben, dass der Ort am Ende des Winters ein gelbes Blütenmeer war. Überall
leuchteten die Blüten der „acacias y aromos“ (Akazien und Mimosen) und
verströmten einen feinen Duft.....
Olga S.
"Don Carlos Gesell hizo la Villa , Antón la transportó”
Don Carlos Gesell gründete den Ort, Antón hat ihn
transportiert
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