Dienstag, 14. Mai 2013

22. Meine Wochenenden mit Antón




Mitte der 60er Jahre fuhr ich jedes Wochenende allein oder mit Freunden nach Villa Gesell, weil sich meine Eltern damals dauerhaft dort niedergelassen hatten.
Wie kam man in diesen kleinen Ort, weit hinter den Dünen am Meer?
„Con el Antón“ (Mit dem Antón!) Das war die damals einzige Busverbindung.
Am Freitag, nach dem Dienst, traf ich ihn im Zentrum von Buenos Aires und wir machten uns gemeinsam auf die Fahrt. Diese dauerte ca. 7-8 Stunden, immer abhängig von den Straßenverhältnissen.
Ich verließ mich ganz auf ihn und schlief ruhig an seine Wand gelehnt die langen Stunden.. Zwischendurch gab es irgendwann mal eine „Pipi-Pause“ und ganz wenig Zeit für einen heißen „Café con leche y Medialunas“ (Milchkaffee und Hörnchen).
Die erste Haltestelle in Villa Gesell war die „Entrada del Pinar“, (der Eingang zum Wäldchen). Wo heute das Geschäft „Giudice“ ist, dort fing der Ort an.
Um seine Ankunft anzuzeigen, machte Anton erst einmal richtig Lärm, d.h. er hupte laut, damit auch alle wussten, dass er angekommen war.
Diese Tour wiederholte sich am Sonntagabend, wenn wir die Villa in umgekehrter Richtung verließen.
Und ganz besonders ist mir in Erinnerung geblieben, dass der Ort am Ende des Winters ein gelbes Blütenmeer war. Überall leuchteten die Blüten der „acacias y aromos“ (Akazien und Mimosen) und verströmten einen feinen Duft.....

Olga S.

"Don Carlos Gesell hizo la Villa, Antón la transportó”

Don Carlos Gesell gründete den Ort, Antón hat ihn transportiert



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen