Siehe Beitrag Nr. 87
In einem der folgenden Jahre hatte ich die tolle Idee, mit
dem Zug nach Villa Gesell zu fahren.
Fritz brachte uns zur Bahnstation Constitución. Die Zugreise hatte seine
Vorteile, war für die Kinder eine Neuigkeit und sie konnten im Wagon auch herumlaufen.
Alles ging ganz gut bis zur
Station “Guido“, wo ein Teil des Zuges
nach Mar del Plata weiterfuhr und wir mit dem anderen Teil Richtung „Madariaga“.
Leider fuhr auch der Speisewagen nach Mar del Plata, und wir hatten keine
Möglichkeit mehr, etwas was zu essen oder zu trinken. Bis dahin hatten die
Kinder keinen Hunger und keinen Durst, aber jetzt waren sie müde und wollten
Wasser. Ich hatte nicht vorgesorgt, nirgends konnte ich Wasser bekommen, sogar
im Bad war kein Wasser mehr im Wasserhahn!
Die hungrigen und durstigen Reisenden kamen endlich in „Juancho“
an. Hier ging es dann per Bus weiter!
Ich hatte eine Helferin Marlies, eine junge
Deutsche, die seit einiger Zeit bei uns wohnte und mir mit den Kindern half. Ich
bat sie, Sitzplätze im Omnibus nach Villa Gesell zu ergattern, während ich mich
um die Koffer kümmerte. Vergebens! Also hatte ich stehend, den müden Cali auf
dem Arm. Er schlief bald ein und wurde immer schwerer. Zum Glück saß ein junger
Mann auf seinem Koffer und bot mir
seinen Kofferplatz an.
Als wir uns Villa Gesell näherten, schrie er auf einmal
ganz begeistert: “Ich werd´ verrückt, da sind ja wahrhaftig Dünen!“ Er war der
zukünftige Fotograf und spätere Besitzer vom Restaurant “Pingüino”.
Als wir schließlich ankamen,
standen wir vor abgeschlossener Tür!! Mein Bruder hatte mit seiner Familie hier im Haus seine Ferien verbracht.
Im Zug schon war es mir als hätte ich sein Auto vorbeifahren gesehen....
Also
wir standen wir nun durstig und hungrig vor einer verschlossenen Tür und die
Schlüssel reisten mit meinem Bruder nach
Buenos Aires...
Ich musste schnell einen Ausweg finden, Bekannte waren nicht
in der Nähe...., aber auf 50 Meter wurde ein neues Haus gebaut und da habe ich
auch Hilfe bekommen.
Der “carpintero” (Schreiner) hat dann unsere Tür geöffnet, er musste sie richtig
kaputt machen... wir konnten endlich ins Haus und uns erholen. Auf dem Foto sieh man die kaputte Tür,
Marlies und Heidi.
Und ich hatte auch etwas dazu gelernt: Ich hatte danach immer
Essen und Getränke mit dabei.
Inge W.
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