Es ist Herbstanfang. Heute früh zeigte
das Thermometer 6 Grad, doch jetzt im Laufe des Tages ist es herrlich. Ich
setze mich in den Garten und genieße den Sonnenschein.
Meine Gedanken gehen zurück zu dem wechselhaften
Sommer dieses Jahres. Wenn es nicht stürmte,
regnete, oder sogar in Strömen goss, knallte manchmal die Sonne erbarmungslos
auf uns nieder. Im Januar kamen wir sogar auf gefühlte 48 Grad im Schatten. Dann freute man sich, im
Trockenen zu sitzen oder auch sich faul vor dem Ventilator zu rekeln.
Ja,
dann war da der Ausflug zum Leuchtturm. Das war nett.
Es regnet schon 2 Tage lang und ich habe Besuch.
Trotz des Regens gehe ich morgens die
Fahrkarten kaufen und hoffe sehr, das Wetter wird nicht schlechter. Nachmittags
um 3 Uhr sollen die Autos abfahren.
Zu
der Zeit hört der Regen wirklich auf, aber die Straßen sind voller Löcher und Pfützen.
Die Federung der Autos ist sehr schlecht und die Fahrer fahren absichtlich schnell, denn jedes Mal, wenn die
Wagen durch ein Loch fahren, fliegen wir von unseren Sitzen hoch. Unsere
Mitfahrer sind fast alles jüngere Leute und begleiten unsere Hopserei mit
lautem „Hoooohooo!“. Von dem zweiten
Wagen klingt das Echo „Hooohooo!“ zurück.
Die Fahrt geht nach Süden durch ganz Villa Gesell und das anschließende „Mar de las Pampas“. Erst nach
„Mar Azul“ kommen wir ans Meer. Dort lassen sich einige Surfer von den tosenden Wellen an den Strand treiben.
In der Ferne klärt sich der Himmel etwas auf und zur anderen Seite kann man in
der Ferne den Leuchtturm sehen. Hier ist der Strand breit und voller Dünen. Die
beiden Busse fahren um die Dünen herum, hinauf
und dann wieder aufeinander zu.
Plötzlich stehen wir vor einer haushohen Düne.
Sollten sie etwa auch hier hinauf fahren? Wieder lautes Geschrei! Aber nein,
sie bleiben ruckartig davor stehen. Im Nu werden Surfbretter von den Busdächern
heruntergeholt. Jeder, natürlich nur wer wollte, bekam so ein Brett und zu Fuß geht´s den Berg hinauf. Die Bretter werden dick eingefettet und die
Fahrer geben Anweisung, wie man sich draufsetzen und festhalten muss, um heil
hinunterzugleiten. Mit einem kleinen Schups geht die Fahrt nach unten. So
mancher purzelt vom Brett in den
weichen Sand und rollt mit dem letzten
Schwung noch ein bisschen weiter. Am besten schaffen es die Zehn- bis Zwölfjährigen.
Sie gleiten mit ihren Brettern sogar im flachen Sand noch ein Stückchen weiter.
Um den Leuchtturm ist ein Zaun, denn dort ist Militärzone. Ein kleiner Durchlass lässt uns passieren.
Nur 15 Personen können gleichzeitig auf den Leuchtturm steigen, die anderen
setzen sich auf Baumstümpfe oder das Mäuerchen , welches um den Leuchtturm
geht, holen ihre Brote heraus, genießen das wunderschöne Panorama und ruhen
sich aus. Es dauert eine ganze Weile, bis
jeder nach oben steigen kann. Es sind 260 Stufen und wir sind 8o Personen.
Nicht jeder schafft es bis zur Spitze, manchem geht vorher die Luft aus.
Als wir den Rückweg
antreten, wird es schon dunkel. Kurz nach der Abfahrt bleiben die Wagen stehen.
Was ist los? Alle stehen von ihren Plätzen auf
um zu gucken. Da sind zwei Vierradmotorräder im Sand stecken geblieben!
Sie werden hinten angehängt und nun geht
die Fahrt, jetzt wirklich, ganz schnell zurück nach Villa Gesell.
Bettreif kehren
wir nach Hause zurück. Es war ein schöner, lustiger Tag!
Gerda S.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen