Dienstag, 29. Oktober 2013

127. Kleine Tulpomanie


Das ist eine Tulpe aus meinem Garten. Ich liebe Tulpen und kaufe mir in jedem Frühjahr einige und in den schönsten Farben. Leider habe ich damit kein Glück. Ich hege und pflege die Pflanzen. Nie lasse  ich das Wasser beim Gießen auf die Blüte kommen. 

Wenn die Blüte vorbei ist, lasse ich erst die Pflanze trocknen, dann erst nehme ich sie aus der Erde, mache sie schön sauber, schneide die alten Wurzeln weg und wickele die Zwiebel in Zeitungspapier , dann kommt sie  in den Kühlschrank.

Im kommenden Frühling  pflanze ich sie in frische, gedüngte Erde. Ganz kräftig kommt das erste Blatt und dann, -  ja,  dann kommt nix mehr.  

In Villa Gesell haben wir, genau wie in Holland,  sandigen Boden. Der Kühlschrank muss  den kalten Winter in Holland ersetzen.

Was mache ich denn falsch?

Die Tulpe kommt aus Asien, aus der Türkei. Ihren Namen hat sie von der dortigen Kopfbedeckung: Turban –Tulipan. Sie wird 30 bis 60 cm groß und ist sehr widerstandsfähig.

Sie wurde Ende des 16. Jahrhunderts von dem Botaniker Carolus Clusius nach Holland gebracht und zu unerschwinglichen Preisen verkauft.  Es gab Leute, die ihr Pferd, oder sogar ihr Haus für eine Tulpenzwiebel verkauften! Man nannte diese Zeit, die Tulpomanie oder den Tulpenwahn.  Eine Tulpenzwiebel wurde einmal für 1000 Gulden verkauft und der durchschnittliche Jahreslohn betrug 150 Gulden!

 Ich habe sechs Tulpenzwiebeln, aber leider lebe ich im 21. Jahrhundert.

In Holland gibt es Felder voll der schönsten Tulpen und ich schaffe es trotz aller Mühe und Sorgfalt nicht zu einer einzigen blühenden Pflanze.


Gerda S.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen