Montag, 24. Juni 2013

59. Hausbau und die ersten Jahre

(siehe Beitrag Nr. 53)

Als wir 1959 in Villa Gesell angekommen waren, durften wir die ersten Jahre in den Häusern meiner Schwägerinnen wohnen, d.h., zunächst in dem fertigen, welches aber im Sommer an Feriengäste vermietet wurde. Dann zogen wir in den Rohbau des anderen. So ging es ein paar Jahre hin und her, bis auch die ersten vier Wände unseres eigenen Hauses standen.

Inzwischen wurden unsere ersten zwei Kinder in Buenos Aires geboren. Die zwei anderen erblickten schon im eigenen, halbfertigen Haus das Licht der Welt.

Die Versorgung unserer Familie war zu der Zeit insofern recht beschwerlich, da ich den Kinderwagen, eigentlich einen Stubenwagen aus „Casa Gesell“, (Kindermöbelfabrik) durch den Sand schieben musste, um bei „Jonny“ oder „Carlos“ meine Einkäufe zu machen.

Doch es gab auch Hauslieferungen! So kam jeden Tag ein „campesino“, ein Bauer, mit seinem Pferdekarren und brachte Milch seiner Kühe in Weinflaschen. Die Korken rochen noch danach und wenn keiner zur Hand war, wurden die Flaschen auch mal mit abgelutschten Maiskolben verschlossen. Natürlich musste man die Milch, vor dem Abkochen durch ein Tuch seien. Dabei sollen bei einem Nachbarn auch mal Kaulquappen erschienen sein! 

Auch der Bäcker kam anfangs mit einem Pferdekarren und ich kaufte das sogenannte „pan alemán“, das schmeckte besser als das übliche „pan francés“. Danach, sogar bis heute, backe ich mein Vollkornbrot selbst und das schmeckt mir am besten. 

Dietlinde T.  
                                       
                                                                   Unser Dach wird gedeckt

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