Donnerstag, 12. Dezember 2013

149. Gründung


"Ich gründete  Villa Gesell, als ich 1932 mein erstes Haus baute" war die Antwort Don Carlos auf eine Frage nach dem Gründungsjahr im Interview mit Carlos Gesell 1968.

Ihm folgte, wie wir wissen,  das Haus für die Arbeiter.
Das nächste war der "Rancho Robinson" (Hütte Robinson), den ein Freund von Don Carlos auf einem zur Verfügung gestellten Stück des Geländes errichtete.

1942 erbaute R. Schmidt als erster offizieller Käufer sein Haus, nach ihm begann E. Stark zu bauen, und  G. Gussmann, ein Deutscher aus dem Schwäbischen, wurde zum nächstfolgenden Bauherrn.  Zusammen mit seiner Frau eröffnete er im Sommer 1944 das „Playa Hotel“.

Damit nahm er den Ehepaaren Gesell und Stark, die bis dahin die Sorge um das leibliche Wohl der ersten Gäste getragen hatten, eine große Last ab.  Frau Gussmanns schwäbische Küche fand in den argentinischen Dünen großen Anklang.  Ehe noch die Kiefern und Pappeln um das kleine Hotel die Dachkante erreicht hatten, musste angebaut werden.  Laut Prospekt aus dem Jahre 1950 bot das Playa Hotel mit 25 Zimmern mit Bad, geräumigen Speisesaal und eigener Lichtanlage seinen Gästen bereits allen Komfort einer gepflegten  Unterkunft.

Eine ähnliche Entwicklung nahm das „Hotel Gaviota“, das später von dem Ehepaar Helm gebaut wurde. Ein drittes Hotel eröffnete im gleichen Jahr  vom Ehepaar Ronco geführt, unter dem Namen „Roux“, später „Hotel Parque“.
Man kann sich heute kaum vorstellen, was es damals hieß, in Villa Gesell ein Hotel zu eröffnen.  Es wurde auf Spiritusbrennern gekocht, die die fatale Neigung  hatten, zur ungelegensten Zeit zu verstopfen.  Milch gab  es nur, wenn auf dem benachbarten Estancias  (Gütern) ein paar Kühe gekalbt hatten,  Fleisch, wenn dort geschlachtet wurde.

Für die angemeldeten und unangemeldeten Gäste richtig vorzusorgen, war ein Kunststück für die drei tapferen Hotelbesitzersfrauen,  die mit gutem Willen, Humor und dann, mit dem im Ort ansässig gewordenen  S. Leni und seinem "Almacen" (Lebensmittelgeschäft),  dieses Kunststück meisterten. Ihre Hotels waren gleichzeitig Restaurant, Konditorei, Bar und Nachtklub, manchmal sogar Kino! Ihrer Erfindungsgabe waren keine Grenzen gesetzt.

Sie trugen in jenen  ersten Jahren viel zu der weiteren Entwicklung des Dorfes bei.
                                                                                              Nach Barbara Lagemann

Rita S. aus Brasilien   

Das alte Playa-Hotel
                                                        


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