Wir wohnten früher in
Villa Gesell an der Ecke der Straße Alameda 202 und Avenida Buenos Aires. Gegenüber
war ein kleines Wäldchen. Heute sind dort eine Galerie und ein Supermarkt.
Meine beiden kleinen
Töchter spielten da immer sehr gern.
So war es auch an dem
Tag, Alejandra war etwa 6 Jahre und Marcia eineinhalb Jahre jünger, als
plötzlich Alejandra schreiend zu mir kam, sichtlich nervös und aufgeregt mit
der Erklärung:
"Mami, Mami! Marcia
ist gefallen, kann aber nicht weiter fallen!"
Sie nahm meine Hand
und rannte mit mir los. Selbstverständlich war ich in Sorge, denn was soll das heißen?
" Marcia ist gefallen, kann aber nicht fallen"?
Aber als ich dann an
die Stelle kam, wo der " Unfall " passiert war, anstatt mich zu
erschrecken, musste ich lachen!
Die Erklärung ist
einfach: Marcia war tatsächlich gefallen und konnte nicht fallen, denn sie
hatte an diesem " Unglückstag " eine Hose an, die vorne einen Latz
mit Hosenträgern hatte. Sie war, was die beiden oft machten, auf einen Baum
geklettert, ist dort abgerutscht, runtergefallen, und hat sich dabei an einem Ast
verheddert, der sich unter die Träger verfangen hatte.
Nun zappelte Marcia
mit allen Vieren dort oben im Baum, das sah man gut!
Sie war aber nicht in
Angst, sondern in ihrem Stolz verletzt, denn es war wirklich eine
tragisch-komische Situation, sie da herumzappeln zu sehen und ich lachte und
lachte!
Alejandra verstand
die Welt nicht mehr, guckte mit erstaunten Augen, weil ich das Lachen nicht lassen
konnte.
Natürlich bin ich dann
nach oben geklettert und habe Marcia von ihrer unglücklichen Lage erlöst und war
doch sehr froh, dass der Ast Marcia vor möglichen Verletzungen geschützt hatte.
Margot O.
Die Zeichnung:
Gerda S.
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