Nach Barbara Lagemann, geschrieben 1968
Als im Verlauf der vierziger Jahre die Zahl der Bevölkerung
zunahm und der Andrang der Sommergäste begann, stellte Don Carlos in seinem
Privatgelände einen Generator auf, welcher die Häuser zu bestimmten Tageszeiten
mit Strom versorgte. Die Hotels hatten ihre eigenen Lichtmaschinen.
Im April 1950 gründeten dann die Einwohner des Dorfes die
"Cooperativa de Electricidad de Villa Gesell", CEVIGE, die
an der Ecke Avenida 6 und Paseo 107 ein Grundstück für den Bau des
Elektrizitätswerk erhielt.
1953 wurde die Produktion aufgenommen. Sie erreichte schnell 22.750 KW und stieg
dann ständig, nach entsprechendem Bedarf
an.
Dabei bestand jedoch in drastisch zunehmendem Maße ein
Unterschied zwischen Saison und
Normalverbrauch.
Der um ein Vielfaches erhöhte Bedarf in den Monaten Dezember
bis März machte immer wieder Neuanschaffungen notwendig. Dennoch waren während dieser Zeit die
Generatoren ständig überlastet.
Stromunterbrechungen und ein starkes Absinken der Spannung waren die
unangenehmen Folgen.
Von April bis November hingegen lag zwangsläufig ein Teil
der Maschinen still. Dadurch entstanden
der „Cooperativa“ schwere wirtschaftliche Probleme.
Erst 1966 wurde eine brauchbare Lösung gefunden: die DEBA (Dirección de la Energie de la
Provincia de Buenos Aires) erklärte sich
bereit, Villa Gesell über das Elektrizitätswerk von General Madariaga an ihr
Stromnetz anzuschließen und in den Sommermonaten mit zusätzlichem Strom zu
versorgen.
Die "Usina"
(E-Werk) ist ein Muster an blitzblanker Sauberkeit. Tag und Nacht laufen ihre Maschinen und geben
Strom an die Verteilerstellen ab, die auf Betonpfeiler an verschiedenen
Abschnitten des Ortes aufgestellt sind und den Strom an die einzelnen
Verbraucher abzweigen. Die Straßenbeleuchtung
brennt heute vom Dunkel- bis zum
Hellwerden, in allen Häusern summen Kühlschränke, hört man die Fernseher und Kerzen
und Petroleumlampe stehen nur noch für den Notfall bereit.
Rita S. aus
Brasilien
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Cooperativa de Electricidad de Villa Gesell |